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Geschichten aus dem Motorradsattel

Top 16 – Tag 6: Schaden am Motorrad

Brandenburg – Sachsen

blau: geplant ( 329 km, 06:08 h)
rot: gefahren( 357 km, 06:37 h)

Es stehen mehr als 5 Stunden reine Fahrt an, deshalb versuche ich so früh wie möglich loszukommen.

Neben dem normalen Packen und Frühstück steht auch noch der Kettenservice an. Blöderweise steht das Motorrad auf dem Hauptständer auf dem sandigen Boden nicht vernünftig und kippt auf die rechte Seite, während ich die Kette putze. Natürlich muss sie dabei umfallen. Der Rückspiegel ist verdreht, aber nicht kaputt, doch den Handguard hat es erwischt. Die Halterung ist gebrochen. Ansonsten sieht alles gut aus, auch keine Kratzer im Lack.

Den Spiegel kann ich mit dem Bordwerkzeug wieder festziehen. Beim Handguard wird es abenteuerlich. Ich binde ihn einfach mit Küchengarn fest. Trotzdem suche ich eine Werkstatt raus, die nah ist und auf dem Weg liegt. Mein Plan ist einfach beide Handguards abzumontieren und den heilen einzupacken.

Nach dem frühen Schock muss ich auch noch länger anstehen, um auszuchecken. Ich komme schließlich um 09:30 Uhr los.

Das Provisorium hält bis zur Werkstatt so gut, das ich entscheide nicht anzuhalten. Wenn der irgendwann Probleme macht, kann ich mir immernoch etwas überlegen. Da die Strecke heute so lang ist, kürze ich 40 Km über die Autobahn ab.

Kurz nach der Bahn folgt die Heidehöhe, die höchste Erhebung Brandenburgs. Der höchste Berg ist der Kutschberg ein paar Kilometer entfernt, mit der selben Höhe. An dem ich auch vorbei komme.

Das Navigationsgerät wehrt sich, doch man darf bis zum Gipfel fahren. Mittlerweile ist es schon 12:00 geworden.

Mal wieder werde ich nicht mit einer Aussicht belohnt. Doch es gut hier einen Aussichtsturm. Nach 162 Stufen kann man über die Bäume hinwegsehen. Nach einer kleinen Stärkung, breche ich wieder auf Richtung Erzgebirge.

Es folgt der bisher schönste Abschnitt zum Motorradfahren. Links, rechts, hoch runter – Alles was das Herz begehrt, auf kleinen, unbefahrenen Nebenstraßen. Die Hügel hier sind mittlerweile größer als der Berg von Schleswig-Holstein. Man merkt, dass das Erzgebirge kurz bevor steht. Nur das Wetter macht mir ein wenig Sorgen. Die Wolken werden immer dunkler.

Kurz vorm Ziel ist Mal wieder eine Vollsperrung. Die Umleitung auf deutscher Seite ist mir zu groß, deshalb fahre ich ein Stück durch Tschechien.

Das erste Mal geht es, um ca 16:30 Uhr, über 1000 Meter. Ein großer Sprung in Vergleich zu den bisherigen Bergen, aber ich fahre diese auch nicht der Höhe nach ab. Auf dem Fichtelberg sind es nur noch 13°C, definitiv zu kalt für die Sommer-Motorradsachen. Immerhin bin ich nicht der einzige Biker hier, wo ich bis hierhin doch Recht allein war. Es hat bis Berg Nr. 7 gedauert bis ich andere Motorradfahrer am Berg treffe.

Die paar Touristen verteilen sich eigentlich nur auf der großen Fläche. Nur im Restaurant ist es mir zu voll und draußen zu kalt, deshalb fahre ich weiter. Ich hab es nun schon von Hannover über die Küste bis in ein Skigebiet geschafft.

Zum Zeltplatz am Rabenberg habe ich noch 30 Minuten Fahrt vor mir. Doch die Straße ist gesperrt und ich nehme wieder die Abkürzung über das Ausland. Die verwitterte Grenzstraße lässt wieder mehr Abenteuer-Feeling aufkommen.

Um 19:00 Uhr habe ich endlich mein Zelt aufgebaut. Das Wetter hat noch gehalten. Ich könnte alles vom Sportpark mitbenutzen, bin aber zu fertig. Das heißt ich schaue mir das Treiben auf dem Sportplatz nur an. Für Sportbegeisterte jeder Art, von Schwimmen bis Mountainbike, ist das hier bestimmt ein idealer Urlaubsort.

Als Essen muss die Not-Dose Ravioli herhalten, auf mehr habe ich keine Lust mehr. Ich nutze die Zeit im Campingstuhl um weiter am Blog zu schreiben.

Campingplatz

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2 Kommentare

  1. Mark 10. August 2020

    Bei der Motorradwartung Motorrad kaputtmachen ist mir neu ?. Kommst du mit deinem Budget noch hin?

    • josch.bockler 10. August 2020 — Autor der Seiten

      Nichts hält länger als ein Provisorium 😀 Ich fahre immernoch so rum. Das original Teil wechseln lassen kostest so 80€, Links und Rechts aus dem Zubehör aus widerstandsfähigerem Plastik 100 €. Das ist kein all zu großer Schaden, aber ärgerlich.

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