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Geschichten aus dem Motorradsattel

Grünes Band – Tag 17: Gen Heimat

Geschrieben von: Josch

Leider bin ich über Nacht nicht auf wundersame Weise wieder gesund geworden. Die ganze Nacht hat es auch leicht gerechnet, so dass alles wieder schön nass ist. Trotzdem geht die Morgenroutine heute wie eine Leichtigkeit von der Hand, da die Euphorie von gestern immer noch anhält. Das soll ist erfüllt und das so schnell, dass wir noch eine ganze Woche Zeit haben für den Rückweg. Mit dem großen Puffer in der Hand, entscheiden wir uns den Erfolg erst noch ein bisschen zu feiern und erst noch Travemünde zu genießen bevor wir Richtung Heimat aufbrechen.

Nachdem alles wieder eingepackt ist, fahren wir gegen 12 Uhr zurück an Promenade, dort wo wir gestern mit der Fähre gefahren sind. Wir flanieren eine Weile die Promenade entlang – Das Shoppen von Niederegger Marzipan ist obligatorisch. Auf der Mole werden wir vom Wind durchgepustet. Das Wetter ist immer noch ziemlich mies, mit ein paar kleinen Schauern zwischendurch. Bevor wir uns wieder auf die Räder schwingen, kehren wir noch bei einem Italiener ein und essen eine Pizza zum Mittag.

Kurz nach 2 sind wir dann wieder auf dem Weg nach Hause. Für den Rückweg haben gar nichts vorbereitet, das wurde gerade beim Essen erledigt. Wir haben einfach Hannover ins Navi eingegeben und geschaut wo es uns lang führt. Danach haben wir in etwa abgeschätzt wie viel wir heute davon noch schaffen und dort in der Nähe einen Campingplatz herausgesucht. Demnach haben wir heute noch ungefähr 70 km vor uns.

Wir fahren zurück am Campingplatz vorbei Richtung Lübeck. Da wir einfach nur den direkten Weg eingegeben haben, sind wir viel an Straßen unterwegs und allem dem, was sich als Fahrradweg bezeichnen lassen will. Wir müssen einmal quer durch Lübeck durch fahren. Die Stadt gefällt uns aber ganz gut, schöne Häuser, viel Wasser und gar nicht mal so schlechte Radwege. Trotzdem kommen wir im Stadtverkehr nur recht zäh vor ran. Als wir endlich raus sind aus der Stadt, legen wir in einem Vorort die erste größere Pause ein. Der Wind hat wieder ordentlich zugelegt, deshalb suchen wir Schutz in einer Bushaltestelle, um nicht komplett auszukühlen.

Ein Stück weiter biegen wir ab auf den bereits bekannten Elbe-Lübeck-Kanal. Zumindest sind wir mal wieder abseits der Straßen unterwegs. Jedoch ist der sandige Untergrund nach dem ganzen Regen so matschig geworden, dass die Räder so gar nicht mehr rollen wollen und es sehr anstrengend ist hier zu fahren. Immerhin pustest der Wind uns von Hinten an, mehr als 15 km/H sind hier trotzdem nicht drin. Eine gute Stunde machen wir das mit. Dann brauchen wir schon wieder ein Pause und halten an einer Bank an. Mir kommt die Stelle seltsam bekannt vor und schließlich fällt mir ein, dass ich letztes Jahr mit dem Motorrad auch genau hier Pause gemacht habe (Top 16 – Tag 3: Zu den 1000 Seen). In dem Artikel meckere ich darüber, dass 32° zu warm sind, aktuell wäre mir das aber deutlich lieber als das nass kalte Wetter, dass wir jetzt haben.

Von der heutigen Etappe haben wir immerhin schon 2 Drittel geschafft und auch vom Kanalweg werden wir in ein paar Kilometern abbiegen. Mich macht auch so langsam die Erkältung fertig, so angeschlagen haut die sportliche Belastung nochmal eine Nummer härter zu.
Bei Mölln verlassen wir endlich den Kanalweg und fahren weiter auf der Landstraße zum heutigen Ziel Büchen. Nachdem wir die A34 überquert haben, machen wir noch ein letztes mal Pause. Schließlich kommen wir kurz nach 19 Uhr am Campingplatz an.

Der Platz sieht ziemlich verträumt aus. Hauptsächlich stehen hier Dauercamper, aber auch von denen ist auch kaum jemand da. Auf der Zeltwiese sind wir alleine. Es gibt hier auch wieder überdachte Sitzgelegenheiten, die wir nutzen, um alle unsere Sachen nach dem ganzen Regen trocken zu bekommen. Da wir alleine sind, können wir uns ungestört ausbreiten. Zumindest schafft es die Sonne mal wieder zwischen den ganzen Wolken durchzublicken, so haben die Klamotten zumindest mal wieder ein Chance trocken zu werden. Am Abend kochen wir eine Reissuppe – für die Genesung. Der Abend bleibt auch recht kurz und wir legen uns bald in die Zelte. Vielleicht klappt es ja dieses Mal mit dem gesund schlafen.

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