Wir sind mittlerweile im zweiten Corona-Jahr angekommen. Das Thema Impfung beschäftigt seit Wochen die Nachrichten. Mittlerweile kann sich jeder Impfen lassen, wenn man denn einen Termin bekommt. Auch ich habe die erste Impfung schon hinter mir, die zweite kommt Anfang August.
Und dennoch… es bahnt sich die vierte Corona-Welle an. Die Delta-Mutation ist noch infektiöser als das ursprüngliche Virus und verbreitet sich trotz der aktuellen Maßnahmen. Es wurde ja auch wieder reichlich gelockert. Immer mehr Länder landen wieder auf der Liste für Risikogebiete.
Für mich ist damit eine Motorradtour im Ausland wieder raus. Doch was für eine Tour könnte ich in Deutschland noch fahren? Vieles ist nach dem letzten Jahr abgearbeitet. Ich könnte noch den jeweils größten See, die tiefste Stelle oder höchste Gebäude von allen Bundesländern abfahren. Begeistert mich jedoch alles nicht. Es muss etwas anderes her.
Nach ein paar Überlegung war klar: Ich lasse den Motor weg und fahre einfach mit dem Rad.
Trotzdem bleibt noch die Frage: Wo lang?
Der Weserrad-Weg ist mir zu kurz und zu langweilig, der Elbe-Radweg startet leider nicht in Deutschland. Letztendlich hab ich mich für Tour entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze, dem grünen Band, entschieden.
Da dürfte ich so ziemlich alles dabei haben. Berg-Etappen durch die Mittelgebirge, viel abseits unterwegs, ein Stück entlang der Werra und zu Belohnung das Meer am Ende. Dazu mit 1 114 Km (geschätzte 2 Wochen) eine Länge, die mir ganz gut passt.
Es gibt noch etwas Neues. Ich werde diese Tour nicht alleine fahren. Mein guter Freund und Kollege Mark kommt mit. Er wird mit einem E-Lastenrad fahren. Damit werden wir auf jeden Fall alles an Gepäck unterbekommen. Die Größe und das Gewicht werden aber bestimmt noch das ein oder andere Problemchen machen.
Ich liebe „bescheuert klingende“ Ideen…
Als Josch mich gefragt hat, ob ich mitkomme, um das grüne Band abzufahren, hab ich mir gedacht – Warum eigentlich nicht?
Seit gut einem Jahr heißt Fahrradfahren für mich ausschließlich Lasti zu fahren, da ich kein anderes Fahrrad mehr besitze. In der Stadt und auf ausgebauten Fahrradwegen ist dieses Gefährt super praktisch, da man zügig unterwegs ist und immer genug Platz für alles Mögliche (Einkäufe, Kinder, Arbeitskollegen, Frauen, etc.) hat.
Hin und wieder habe ich es auf kürzeren Strecken auch schon einmal ausprobiert, wie geländegängig das Lasti ist: Feld- und Schotterwege bereiten keine Probleme, Anstiege macht das Rad durch die Unterstützung vom E-Motor tretbar. Absolute Stopper sind leider Treppen und größere Stufen, da man dieses Gefährt alleine nicht mehr anheben bzw. tragen kann.
Diese Tour wird für mich gleich mehrfach besondere Reize bieten: Wir fahren ein Stück deutsche Geschichte ab und bleiben in der Natur. Eine längere Fahrradtour habe ich noch nie gemacht. E-Lastenrad vs. Gravel-Bike oder Gravel-Bike feat. E-Lastenrad? Endlich wieder Camping.
Ich freue mich drauf.
Mark
Da ich es tatsächlich noch geschafft habe ein Gravel-Bike zu bekommen, kann aus dieser Idee nun Realität werden. In den nächsten Tagen werden die nötigen Details, wie z.B. An- und Abfahrt geklärt. Eine 2-Tages-Test-Tour ist auch geplant, um zu probieren ob die 100 Km am Tag mit Gepäck realistisch sind. Vor allem wird aber viel Rad gefahren, denn am 13.08.2021 soll es schon losgehen.
Josch Bockler ist ein begeisterte Zweirad-Fahrer und versucht sich als Blogger.